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Mit einer Choreographie zwischen Schreibtisch, Stuhl und Laptop erkundet die japanische (Butoh-)tänzerin und Performerin Haruka Tomatsu die Auswirkungen von entgrenzter Arbeit auf den Körper, die Bewegung und das Wesen der Menschen. In Zusammenarbeit mit der Regisseurin Ren Saibara und der Dramaturgin Viola Köster macht die Tänzerin Stress und Karrieredruck auf der Bühne sichtbar und hinterfragt die oft selbstgewählte Ausbeutung mit Ernsthaftigkeit und Humor.
Macht meine Arbeit mich wirklich glücklich?
In Japan versteht man unter dem Namen „Karoshi“ den Tod durch Überlastung, in Deutschland ist Burnout ein weitverbreitetes Phänomen, das gerade auch solche Arbeiter*innen trifft, die besonders leidenschaftlich bei der Sache sind. Im Sog der Arbeit übernimmt dann schleichend die Arbeitssucht das Ruder und die Person, die sich selbst scheinbar perfekt zu managen vermag verbrennt innerlich und wird leer und arbeitsunfähig.
„Die Spirale“ nimmt nun das Thema mit vollem Körpereinsatz und unter Zuhilfenahme dreier Sprachen unter die Lupe und hinterfragt so die gesellschaftlich weltweit angesagte gut gelaunte Verausgabung zwischen Büro, Fitnessstudio und Insta-Selfie-Account. Gibt es einen Ausweg aus der Spirale? Oder geht es immer so weiter?
Konzept/Regie: Ren Saibara | Performance/Choreographie: Haruka Tomatsu | Konzept/Text/Dramaturgie: Viola Köster | Ausstattung: Michaela Muchina | Licht-/Sound-/Videodesign: Sebastian K. König | Outside-Eye: Annett Hardegen
Premiere 12. 8. 2021, Weitere Termine 13.-15. 8. 2021 | Vierte Welt
Eine Produktion von Ren Saibara, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR und unterstützt mit Mitteln der Projektförderung Friedrichshain-Kreuzberg.
Es war die Nacht der Premiere einer meiner Freundinnen, als meine Mitbewohnerin, mit der ich wie eine Familie zusammen in einer Wohngemeinschaft lebe, auf einmal erkrankte. Sie hatte einen leichten Schlaganfall erlitten und kam am Tag darauf sofort ins Krankenhaus. Seitdem gehört die Pflege meiner Mitbewohnerin zu meinem Alltag und fesselt mich an unsere Wohnung. Seitdem möchte ich am liebsten immer nur zu Hause sein. Warum? Wie kommt es, dass ich mich am liebsten mit ihr zusammen aus der Welt zurückziehen und mich abkapseln möchte? Oder würde ich in Wirklichkeit doch lieber aus dieser Situation fliehen? – Seit es jedoch Corona „gibt“, ist die Außenwelt zurück in unserem Leben – dadurch, dass es den anderen genauso geht wie uns….
Konzept, Regie und Performance: Ren Saibara, Text: Viola Köster, Video: Lea Nagano, Künstlerische Mitarbeit: Haruka Tomatsu; Tomoya Kawamura
Live-stream: 11.6. &12.6. 2021 Youtube-Link
Eine Produktion im Rahmen des Festival 10 Jahren Vierte Welt gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.
Die interaktive Online-Performance „O Mo Te Na Shi“ widmet sich der Alltagsnormalität, die die Welt seit Pandemiebeginn vermisst. Die Gastgeberin führt ihre Gäste durch ein Haus in Kyoto und durch eine WG in Berlin, die Anfang des 20. Jahrhunderts ein prominenter Verleger bewohnte. Mit Blick auf die Architektur sowie die Geschichten der Häuser und ihrer Bewohner:innen gehen die Teilnehmenden und die Gastgeberin den Fragen nach der Normalität des Alltags in Japan und Deutschland nach.
Konzept, Performance, Technik in Berlin: Ren Saibara & Haruka Tomatsu
in Kyoto (Japan): Ayari Ito
Peforming Arts Festival Berlin 2021
Online-Performance durch Zoom: 26-29.Mai
Archive von PAF: PAF Archive 2020 O Mo Te Na Shi
“IM LOOP II” war geplant als eine Performance über Arbeit und Selbstoptimierung. Wie passt man sich in die Routinen des Arbeitsalltags an, ohne vor die Hunde zu gehen? Effizienz, Logik und Kontrolle gehören längst dazu und wir neigen dazu, die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit so sehr zu verwischen, dass wir uns den Anforderungen kaum noch entziehen können. „Im Loop II“ ist ein Performancesolo über Arbeit und Selbstoptimierung im Setting eines gewöhnlichen Arbeitsplatzes, choreografiert am Schreibtisch zwischen Stuhl und Laptop.
Für die digitale Ausgabe des Performing Arts Festival Berlin@home haben Viola Köster und Ren Saibara ihre geplante Performance von “IM LOOP II” adaptiert und zeigen diese im Livestream. Sie sehen Haruka Tomatsu live gefilmt durch die Laptop-Kamera als ein unentwegter Begleiter und Kontrolleur der einsamen Arbeiterin. Im Livestream aber sind Sie es, die als Zuschauer*in in die Perspektive der Kamera versetzt werden. So wird der Zuschauende zur*m direkten Beobachter*in des Kampfes einer Einzelnen mit sich selbst.
Performing Arts Festival Berlin 2020
Livestream-Termine: 23. Mai um 16:00 Uhr & 24. Mai um 18:00 Uhr YouTube-Link
Archive von PAF 2020: Archive PAF 2020 imloop@homeoffice
Regie: Ren Saibara, Konzept, Regie: Viola Köster, Performance, Choreografie: Haruka Tomatsu
Wie passt man sich an die Routine des Arbeitsalltags an, ohne vor die Hunde zu gehen? Wie schafft man es außerdem, gleichzeitig seine eigene Chefin und ihre beste Angestellte zu sein? Und wie zum Teufel hält man es überhaupt den ganzen Tag in diesem Kostüm, auf diesem Stuhl, an diesem Tisch, in diesem Raum aus? – Einfache Antwort: Gar nicht! Es sei denn durch die Strategie der Mortifikation…
Mit physischem Einsatz und absurdem Humor treiben wir den verinnerlichten Totalitarismus auf die Spitze und seinem Ende entgegen.
Im Anschluss gibt es Sekt zu Ehren des großen Soziologen Erving Goffman und Berliner Bier auf die Freiheit!
Konzept&Regie: Viola Köster, Regie:Ren Saibara, Choreographie& Performance: Haruka Tomatsu