Würde und Liebe
Eine autofiktionale Tanz-Theater-Performance über häusliche Altenpflege
9. 9. & 13.- 15.9. 2023
Vierte Welt Neues Zentrum Kreuzberg| Galerie 1. OG | Kottbusser Tor| Adalbertstr. 96
Info und Tickets unter:https://viertewelt.de/mec_calendars/vw-programm/
Barrierefreiheit: Wir bitten alle Menschen, die keine Treppe nutzen können, ihren Besuch einen Tag vor der Veranstaltung per Email anzumelden: karten@viertewelt.de
„Die Situation der alten Menschen zeigt deutlich das Scheitern unserer Zivilisation auf. Der ganze Mensch muss erneuert werden, alle zwischen menschlichen Beziehungen müssen neu geschaffen werden, wenn die Lebensbedingungen des alten Menschen annehmbar werden sollen.“ (Simone de Beauvoir)
Die häusliche Altenpflege bleibt bisher in der Gesellschaft fast unsichtbar. Die Pflegebedürftige und ihre Angehörigen werden im derzeitigen Pflegesystem alleingelassen. „Würde und Liebe“ konfrontiert mit der gegenwärtige Krise des Pflegesystems und denkt darüber nach, wie es reformiert werden könnte. „Bei der Pflege geht es letztendlich darum, sich um Nahrung und Ausscheidungen zu kümmern“*. „Würde und Liebe“ begegnet den teilweise schweren und schmutzigen Situationen mit Empathie und Humor. Das entspricht auch in Realität weitgehend unserer Taktik bei der häuslichen Pflege, um diese physische und psychische Knochenarbeit weiterhin machen zu können. „Würde und Liebe“ nimmt auch die Perspektive der zu pflegenden Menschen ein, die früher oder später unsere eigene sein wird. Was ist wichtig für uns? Wie wollen wir leben? Wie wollen wir sterben? In einem Gewächshaus konfrontieren eine zeitgenössische Butoh-Tänzerin und ein pflegebedürftiger Riesensitzsack mit dem aktuellen Pflegesystem.
„‚Ihr helft mir, heute bin ich alt. Morgen seid ihr dran‘, heißt es im Text.“ (Theater Heute)
*Sawako Ariyoshi, Autorin von „The Twilight Years“, der japanischen Roman über die häusliche Altenpflege.
Künstlerische Leitung: Ren Saibara
Choreographie u. Performance: Haruka Tomatsu
Text u. voice over: Eva Löbau
Ausstattung: Michaela Muchina
Licht- u. Videodesign: Sebastian König-Hajman
Sounddesign: Macarena Solervicens
Coach für Objekt-Bewegung: Miriam Flick
Technik: Aiko Okamoto
Dramaturgie: Nora Tormann
outside-eye: Annett Hardegen
Wiederaufnahme:
Lichtdesign: Ina Iana Boitcova
Produktion: Aiko Okamoto
Eine Produktion von Ren Saibara gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR. Die Wiederaufnahme wird, mit Unterstützung von Vierte Welt, von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin gefördert.
Foto: Franziska Cazanave